Bei herrlichem Sonnenschein erreichen wir die 3000 Jahre alte, quirlige Stadt Pula, die „Stadt der Altertümer“ , die dennoch modern und jung ist, und mit zu den beliebten Badeorten Istriens zählt. Gigantisch wirkt das berühmte römische Amphitheater, eines der sechs größten der Welt, das außerhalb der Stadtmauer liegt und seit 1954 für das Filmfestival und Konzerte genutzt wird.
Als erstes begeben wir uns in die Altstadt, zum großen „Platz des römischen Forums“, um zwischen Kulturdenkmälern sowie römischen und österreichischen Bauten, in einem der zahlreichen gemütlichen Cafés zu relaxen und unsere weitere Reiseroute zu planen. Wir entscheiden uns für einen Tagesausflug ins Landesinnere mit seinen großartigen Landschaften, die in weiß, grau und rot leuchten, was einzig
artig ist. Kleine steinerne Hügeldörfer liegen eingebettet zwischen Oliven-Hainen und Weinbergen, auf denen die Trauben der zahlreichen exzellenten Weiß- und Rotweine wachsen, hier gedeiht fast alles, was zum Leben benötigt wird. Auch die landestypischen Käsesorten und der köstlich istrische Schinken sind Spezialitäten und ein trendiger Geheimtipp für wahre kulinarische Genüsse.
Weiter geht es vorbei an plätschernden Flüssen, Bächen, Wasserfällen sowie ruhigen Seen. Zwischen herrlichen Wäldern, Bergen und Gebirgshängen entdecken wir im feuchten Gischt gewaltige Schluchten und Höhlen und erleben eine neugierige Tierwelt, die ebenso bunt ist wie die im glasklaren Wasser. Es scheint, als wäre die Zeit hier stehen geblieben, und ganz von weitem glitzert die Adria in der gerade untergehenden Sonne.
Am nächsten Tag geht es zur reizvollen 1.000 km langen Adria-Küste mit herrlichen Naturparks und den 22 Inseln, die wie neugierig aus der tiefblauen Adria blicken. Ihre malerisch kleinen Buchten mit einsamen Kies- und Sandstränden laden zum Baden und Sonnen ein. Kein Ort liegtmehr als 35 km vom Meer entfernt und einige Städte erstrecken sich bis weit ins Meer hinein. Eine altekroatische Volksweisheit lautet: „Wenn Du den Finger ins Meer tauchst, bist Du mit der ganzen Welt verbunden“.
Die Brijuni-Inseln mit ihrem milden Klima, sind mit ihren 14 einzelnen Inseln, einer seltenen Pflanzen- und einzigartigen Tierwelt besonders reizvoll. Auf den Hauptinseln Veliki Brijun und Mali Brijun locken wieder herrliche Sand- und Kies-Buchten sowie ein Safari-Park und ein tausendjähriger Olivenbaum, und wir beschließen, sie mit dem Miet-Fahrrad zu erobern.
Es ist heiß geworden, ein leicht lauer Wind weht, der aber keine Abkühlung bietet,dafür kommen unsein paar Einheimische entgegen und versuchen, uns temperamentvoll den Weg zu ihrem Lieblingsstrand zu beschreiben, aber wir verstehen kein Wort. Aus Mitleid schenken sie uns eine Flasche lauwarmes Wasser und verabschieden sich mit einem resignierten Lächeln und ziehen weiter. Wir erreichen eine kleine Bucht mit Sandstrand, der seicht ins klare, laue Meer abfällt. Auf dem offenen Meer gleiten zahlreiche Segelboote dahin, die unsinspirierten, am nächsten Tag einen Segeltörn zu buchen. Bei strahlend blauem Himmel, die Sonne spiegelt sich in der glasklaren Adria, geht es an Bord, um die Natur, Inseln und Riffe vom Wasser aus zu entdecken. Das Boot kreuzt mit halbem Wind zwischen den einzelnen Inseln, die von weitem wie verloren wirken. Es ist still geworden, und alle genießen die unvergesslichen Eindrücke. Inzwischen wird es dunkel und wir kehren am naheliegenden Strand in ein Restaurant ein, genießen die untergehende Sonne, den köstlichen Landwein sowie herrlich frischen Fisch mit Salat. Der Chef, fast schon liebevoll, lädt uns zusätzlich zu Leckerbissen und Kostproben besonderer Schnäpse ein, die ihre Wirkung nicht verfehlen !
Leider müssen wir nun Abschied nehmen und fahren ca. 40 km zurück in Richtung Pula,oft mit dem Blick auf das offene Meer und zahlreiche kleine Inseln. Auf einer liegt der venezianische Küstenort Rovinj, der wie ein Postkartenidyll wirkt und wir beschließen, einige Tage dort zu bleiben.
Der quirlige Ort mit seinen alten Steinhäusern wirkt jung, modern und doch antik. Wir kommen durch das venezianische Stadttor und erreichen das reizvolle Stadtzentrum mit seinem Hauptplatz, an dem zahlreiche Geschäfte und Boutiquen liegen und zum shopping einladen. Die vielen gemütlichen Straßencafés und Restaurants locken mit kulinarischen Köstlichkeiten der Region. Überall herrscht eine lockere, mediterrane Atmosphäre, die wir bei Kaffee und leckerem Kuchen mit Blick auf das funkelnde Meer sehr genießen. Gemächlich geht es danach weiter durch mittelalterliche, eng ansteigende Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster, vorbei an Fassaden aus Barock, Gotik, Renaissance und Neoklassizismus. Unterwegs bieten sich immer wieder malerische Ausblicke auf die vorgelagerten Inseln und die vielen Ausflugsschiffe. Wir werfen einen Blick ins Heimatmuseum und besuchen eine der zahlreichen Galerien, um anschließend im gemütlichen Straßenrestaurant bei Wein und köstlichen Speisen ein wenig Ruhe zu finden. Anschließend geht es dann weiter bergauf zur Altstadt, zum Glockenturm der Barockkirche Sv. Eufemija aus dem 18. Jh., dem Wahrzeichen von Rovinj, der alles überragt und mit einen herrlichen Panoramablick belohnt.
Zu Füßen der Altstadt, am alten Hafen Sv. Katarina, befindet sich der quirlige Tito-Platz mit Springbrunnen und dem Anschluß an die belebte Uferpromenade Riva. Von weitem blickt man auf den Hafenplatz „Trg Maršala Tita“ mit dem rosaroten Uhrturm, im Stil der Spätrenaissance, der von zwei venezianischen Löwen umgeben ist. Zahlreiche Cafés und Restaurants, farbige Altstadthäuser sowie Anlegestellen der bunten Boote verbreiten ein wunderschönes und mediterranes Flair.
Bevor unsere Heimreise immer näher rückt, geht es am letzten Tag vom Hafen mit der Personenfähre zur benachbarten Insel Crveni Otok mit ihren herrlichen Kies-Badestränden, die mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet sind, und wo Erholung und Entspannung garantiert ist.
Bei unserer Rückkehr, spät abends, ist der Hafen ringsherum durch die vielen Laternen an den Geschäften, Cafés und Weinstuben hell erstrahlt. Überall sitzen die Menschen und genießen die wunderbare Abendstimmung, die durch schwermütige, lateinamerikanische Lieder der Straßenmusiker noch melancholischer wirkt.
Im Sommer platzt Rovinj aus allen Nähten, denn dann locken zahlreiche kulturelle Veranstaltungen von Weltruf , dazu gehören Konzerte, Jazz, Pop oder klassische Musik sowie Theateraufführungen und Kunstveranstaltungen und Rovinj zeigt sich als ein wahres Geschichts- und Freiluftmuseum.
www.istria.com www.kroatien.hr Bildquelle: ART Austria
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