TUI Travel Star: Reisebüro-Beirat mit klaren Worten

Mit zahlreichen Forderungen an den neuen Gesellschafter TUI hat der Reisebüro-Beirat von TUI Travel… 

Mit zahlreichen Forderungen an den neuen Gesellschafter TUI hat der Reisebüro-Beirat von TUI Travel Star (TTS) während der Jahrestagung zum 25. Jubiläum der Reisebüro-Kooperation aufhorchen lassen. So forderten die Reisebüro-Inhaber Guido Riedel und Murat Kar den Marktführer dazu auf, auch künftig die persönliche Betreuung der Gäste im Zielgebiet zu garantieren.

„Digitalisierung ja, aber in Grenzen“, mahnte Guido Riedel vor rund 200 Reisebüro-Inhabern und mehreren Top-Managern aus der TUI-Chefetage. Viele Kunden wünschten nicht nur bei der Beratung, sondern auch vor Ort eine persönliche Betreuung.

Honorierung für anfallende Mehrarbeit

Darüber hinaus forderten Riedel und Kar einmal mehr eine höhere Storno-Provision des Marktführers sowie die Honorierung von anfallender Mehrarbeit. Zudem gehe es darum, die Prozesskosten im Reisebüro zu optimieren. Im Fall TUI Travel Star könne dies durch eine „bessere One-Company-Darstellung“ erfolgen.

Als Vorschlag empfahlen die beiden Reisebüro-Beiräte der Kooperation eine bessere Warenkorbfunktion für das gesamte TUI-Portfolio inklusive TUI Cruises, TUI Cars und Gebeco.

Insgesamt zogen Guido Riedel (TTS-Reisebüro RB Reisen) und Murat Kar (TTS-Reisecenter Stuttgart) eine positive Bilanz. „TUI Travel Star hat eine sehr erfolgreiche Entwicklung hinter sich – und diese wird sich fortsetzen. Denn der stationäre Reisevertrieb ist systemrelevant.“ Wichtig sei künftig, für die Nachwuchssuche neue Ideen zu finden und die Kundenansprache „im Auge zu behalten“.

TUI garantiert „große Freiheit“ im Verkauf

TUI-Vertriebsdirektorin Ilka Lauenroth versprach den TTS-Mitgliedern unter anderem auch künftig eine „große Freiheit in der Verkaufssteuerung“, fügte jedoch gleichzeitig an: „Der TUI-Anteil ist hoch, er darf aber gerne noch höher werden.“ Der Anreiz dafür ist da: Die TTS-Büros erhalten Lauenroth zufolge die „zweitbesten Provisionen im TUI-Modell“.

TUI Travel Star hatte sich im Zuge des Datenskandals von FTI und RTK Ende 2023 von RTK getrennt. TUI übernahm damals das langjährige Joint Venture mit RTK zu 100 Prozent. Eine Beteiligung der Reisebüros an der Kooperation scheiterte trotz großer Zustimmung unter den Mitgliedern an den (bislang) aus Reisebüro-Sicht zu hohen Forderungen von TUI. Dem Konzern sind dabei allerdings die Hände gebunden: Die eigene Börsennotierung erfordert eine Unternehmensbewertung nach objektiven Kriterien – TUI hat dadurch wenig Spielraum, den Reisebüro-Inhabern von TUI Travel Star entgegenzukommen.