TUI steigt bei Bentour ein, Bentour bei einer TUI-Tochter

Es ist ein Deal, der sicherlich zu vielen Diskussionen in der Branche führen wird: Deutschlands… 

Es ist ein Deal, der sicherlich zu vielen Diskussionen in der Branche führen wird: Deutschlands größter Reiseveranstalter TUI beteiligt sich mit 20 Prozent am Türkei-Spezialisten Bentour. Dieser wiederum übernimmt durch einen Aktientausch 20 Prozent der Anteile an der TUI-Tochter Nazar Nordic.

Die Verträge wurden heute unterzeichnet, die Transaktion steht allerdings noch unter dem Vorbehalt einer Genehmigung durch die Kartellbehörden. Der Vorteil für TUI: Mit dem Aktientausch hat der Veranstalter bei einem Mittelständler den Fuß in der Tür, der seit Jahren kontinuierlich wächst und mit seinem hohen Service-Niveau sowohl bei Kunden als auch im Reisebüro-Vertrieb einen sehr guten Ruf genießt.

Zugang zu Quellmärkten in Nordeuropa

Bentour wiederum erhält mit einem Schlag Zugang zu neuen Quellmärkten in Nordeuropa. Bislang ist der Veranstalter mit Sitz in Zürich vor allem in der Schweiz sowie in Österreich und Deutschland tätig. Nun hat er auch in Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland eine gute Ausgangslage, neue Kunden für sich zu gewinnen. 

Wie das konkret aussehen soll, muss die Praxis zeigen: Denn sowohl Nazar als auch Bentour sind mit ähnlichen Produkten in ähnlichen Reisezielen tätig: Bei beiden liegt der Schwerpunkt auf All-inclusive-Reisen in die Türkei und nach Griechenland. Denkbar ist unter anderem, dass Bentour künftig das Incoming-Geschäft von Nazar in der Türkei übenimmt. 

Offen ist, ob der Deal ein weiterer Schritt hin zu einer weiteren Konsolidierung der Branche ist. Nach Informationen von touristik aktuell ist aber offenbar vorerst keine Zusammenarbeit zwischen Bentour und TUI geplant. Inwieweit die beiden Veranstalter Wettbewerber bleiben, wird die Zukunft zeigen.

Signal beim Thema Provision

Bei den Provisionen jedenfalls ist Bentour schon mal vorausgegangen: Der Türkei-Spezialist verkündete dieser Tage, im nächsten Touristikjahr an der aktuellen Vergütung festzuhalten.

Das gleiche erhoffen sich Reisebüros auch von TUI. Der Marktführer will am 1. Juli enthüllen, wie es ab November finanziell in der Zusammenarbeit mit den Reisebüros weitergeht.