Marija Linnhoff will den DRV zukunftsfähiger machen

Marija Linnhoff, bisher Präsidentin des VUSR, hat sich als bislang einzige Kandidatin für das Amt… 

Marija Linnhoff, bisher Präsidentin des VUSR, hat sich als bislang einzige Kandidatin für das Amt der DRV-Präsidentin aufstellen lassen. Ihre Bewerbung, die ursprünglich spontan erfolgte, hat inzwischen konkrete Formen angenommen. 

„Zwischen Lachen und Weinen“

Wie fühlt sich das an? „Ich schwanke ehrlich gesagt zwischen lautem Lachen und Weinen“, sagt Linnhoff in einem Interview mit touristik aktuell, das in der neuen Ausgabe (ta 17/2025) erschienen ist. Sie betont, dass sie im Gegensatz zu anderen potenziellen Kandidaten keine Garantie für ihre Wahl verlange. „Natürlich spreche ich mit Mitgliedern, das gehört dazu, aber ich fordere keine Versprechungen.“

Linnhoff hatte in der Vergangenheit oft Kritik an der Arbeit des DRV unter Norbert Fiebig geäußert, insbesondere an der fehlenden Fokussierung auf den Outgoing-Tourismus. „Es braucht mehr Einheit zwischen Pauschalreiseveranstaltern und Reisebüros sowie eine koordinierte Kommunikation nach außen“, betont sie. Für eine Vertretung der gesamten Branche sieht sie sich gut aufgestellt: „Wir sind wirtschaftlich voneinander abhängig. Ohne die Pauschalreiseveranstalter, ob groß oder mittelständisch, haben Reisebüros keine Produkte. Es geht also darum, noch stärker an einem Strang zu ziehen.“

Digitalisierung, politische Sichtbarkeit, weniger Bürokratie

Sollte sie gewählt werden, will Linnhoff den DRV stärker und zukunftsfähiger machen. „Ganz oben auf meiner Agenda steht ein klarer öffentlicher Auftritt zugunsten des Outgoing-Tourismus – verbunden mit gezielter Policy-Positionierung auf nationaler und europäischer Ebene.“ Dazu gehören für sie auch faire Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer, der Abbau von Bürokratie und eine verstärkte Digitalisierung. Sie möchte den stationären Vertrieb stärken und die Branche insgesamt widerstandsfähiger machen.

Ein Wahlprogramm sei in Arbeit, und die Prioritäten für die ersten 100 Tage würden derzeit erarbeitet. „Transparenz ist mir wichtig. Ich möchte darlegen, welche Maßnahmen auf welchen Ebenen geplant sind“, erklärt Marija Linnhoff. Auch die historische Säulenstruktur des DRV sieht sie kritisch: „Sie birgt das Risiko von Silodenken. Eine stärkere Koordination und modernere Strukturen wären sinnvoll.“

Die Nominierung durch Paxconnect-Chef Joachim Monski sieht Linnhoff als Anstoß für einen demokratischen Wettbewerb. „Ich hoffe sehr, dass sich weitere starke Kandidatinnen und Kandidaten melden.“ Gleichzeitig betont sie, dass sie bereit sei, Verantwortung zu übernehmen. Auf die Frage, ob sie als Präsidentin ein Gehalt beziehen würde, antwortet sie: „Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Für mich war das Amt immer ein Ehrenamt.“

„Rückkehr der TUI hängt nicht vom Präsidenten ab“

Zum Abschluss äußert sie sich auch zur möglichen TUI-Rückkehr in den DRV: „Die Rückkehr der TUI hängt nicht vom Präsidenten ab – sondern von der Zukunftsfähigkeit des DRV“, sagt sie. Sie sehe es als Aufgabe, „Beziehungen auf allen Ebenen zu pflegen, um verlorene Kontakte wieder zu beleben. Wenn meine Arbeit als Präsidentin dafür sorgt, dass die TUI den DRV erneut als wichtigen Partner wahrnimmt, wäre ich sehr zufrieden“.

Das komplette Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell und E-Paper.

Image-Video mit persönlichen Einblicken

Mit Blick auf die Wahl des DRV-Präsidenten am 10. Oktober bei der Mitgliederversammlung im Zuge des Hauptstadtkongresses ist nun auch ein Image-Video entstanden. Unter dem Titel „Lernen Sie Marija Linnhoff kennen“ stellt die 62-Jährige sich und ihre Ziele fünf Minuten lang sehr persönlich vor. Das Video ist unter anderem auf der Facebook-Seite des VUSR abrufbar.