Wegen hoher Standortkosten in Deutschland erwägt Lufthansa, weitere Flugzeuge von deutschen…
Wegen hoher Standortkosten in Deutschland erwägt Lufthansa, weitere Flugzeuge von deutschen Flughäfen abzuziehen: „Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen“, so der Chef von Lufthansa Airlines, Jens Ritter, im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Er nannte dabei konkret sieben Airports: „Die Liste der Flughäfen, die wir aus betriebswirtschaftlicher Sicht in den Blick nehmen müssen, ist lang: Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg, Stuttgart – um nur einige zu nennen.“
Ritter kritisiert zugleich die schwarz-rote Koalition in Berlin, die der Luftfahrtbranche Entlastungen versprochen hatte. „Es ist sehr enttäuschend, dass die Bundesregierung im Haushaltsentwurf für 2026 keinerlei Entlastung für Flüge ab Deutschland plant.“ Im Koalitionsvertrag war unter anderem vereinbart worden, die von der Vorgängerregierung erhöhte Luftverkehrssteuer wieder zurückzunehmen.
Lufthansa-CEO Ritter hält die im europäischen Vergleich lahmende Erholung der Flugbranche für dramatisch und warnt vor den Folgen: „Ganze Wirtschaftszentren in Deutschland sind nicht mehr ausreichend an internationale Märkte angebunden. Es braucht jetzt ein rasches politisches Handeln, um die Abwärtsspirale zu stoppen.“ Wie zuvor schon viele andere Branchenvertreter fordert er, die Flugsteuer zu senken und die Kosten für hoheitliche Aufgaben von Flugsicherung und Luftsicherheit zu reduzieren. (rie)