Nach einem erfolgreichen Start im arabischen Heimatmarkt beginnt die junge saudische Kreuzfahrtmarke…
Nach einem erfolgreichen Start im arabischen Heimatmarkt beginnt die junge saudische Kreuzfahrtmarke Aroya Cruises nun auch mit dem Vertrieb in Deutschland. Für die bevorstehende Sommersaison im Mittelmeer rechnet der deutsche Präsident Jörg Rudolph bereits mit bis zu 4.000 Landsleuten.
Seine Einschätzung basiert auf einem ersten Erfolg aus dem vergangenen Premieren-Winter: „In den ersten drei Monaten sind rund 500 Deutsche mit uns im Roten Meer gereist – das war überraschend, weil wir noch keinerlei Marketing gemacht haben“, sagt Jörg Rudolph gegenüber touristik aktuell. Daher erwarte er für die Sommersaison „etwa 3.000 bis 4.000 deutsche Gäste“.
Werbe- und Vertriebsmaßnahmen sollen nun anlaufen und so die Passagierzahl aus Deutschland im Idealfall schon im kommenden Jahr die Marke von 10.000 erreichen, so die Rechnung des Managers, der vor Aroya Cruises bereits Deutschland-Chef der italienischen Reederei Costa Crociere und des US-Anbieters Royal Caribbean International war.
Katalog für 2026 geplant
Die Quellmärkte Deutschland und Schweiz hätten auch für die saudische Marke „hohe Priorität“, sagt Rudolph. Für 2026 ist ein deutschsprachiger Katalog geplant. Und bereits in diesem Sommer wird es eine Inforeise für potenzielle Vermittler aus der DACH-Region geben, kündigt er an.
Erste Interessierte, darunter ein Dutzend Reisebüros von Sonnenklar TV, waren bereits an Bord des einzigen Schiffes Aroya. Das hatte Cruise Saudi im vergangenen Jahr nach der Pleite von Dream Cruises ersteigert und umfassend modernisieren lassen. Heute sei es „aus Gästesicht ein brandneues Schiff“, so die Reederei. Alle 1.678 Kabinen und öffentlichen Bereiche wurden neu gestaltet.
„Im Grunde“, sagt Jörg Rudolph, „könnte dieses Schiff mit seiner Großzügigkeit und seiner modernen Ausstattung eins zu eins auch bei TUI Cruises oder Celebrity Cruises eingesetzt werden.“ Zwar werde an Bord ein Stückweit die arabische Kultur gepflegt – so würden etwa Arabischer Kaffee mit Datteln gereicht und Alkohol würde es derzeit noch nicht geben –, das Schiff sei aber „perfekt für deutsche und internationale Gäste geeignet“, wirbt der Aroya-Manager.
Preislich „etwa auf Aida-Niveau“
„Preislich liegen wir in etwa auf Aida-Niveau“, so seine Botschaft an potenzielle Vertriebspartner in Deutschland. Seine Intention: „Wir wollen den deutschen Markt deutlich ausbauen.“ Gelingen soll dies mithilfe zweier Generalagenten, die hierzulande als „Schnittstelle zum Reisebüro-Vertrieb“ agieren sollen: Inter-Connect in München und die Orange Travel Group, die zwar auf Malta angesiedelt ist, aber mit Executive Cruises in Darmstadt auch in Deutschland vertreten ist.
Zwei Repräsentanten in Deutschland
Beide Repräsentanten stellen den Sicherungsschein für das saudische Start-up aus. Die Provision für Vertriebspartner beträgt zwischen zehn und 15 Prozent und sei somit „marktüblich“, so Jörg Rudolph.
Was die Vertriebslandschaft in Saudi Arabien mit der deutschen gemein hat und wieso der Verkauf doch gänzlich anders funktioniert, lesen Sie in der neuen ta-Ausgabe 11/2025, die am kommenden Montag erscheint.