Angesichts der anstehenden Wahlen für den DRV-Vorstand geben immer mehr Bewerber ihre Kandidatur…
Angesichts der anstehenden Wahlen für den DRV-Vorstand geben immer mehr Bewerber ihre Kandidatur öffentlich bekannt. Nach den Reisebüro-Inhabern Ralf Hieke, Joachim Horn und Ann-Katrin Lukasiewicz für die Säule A der mittelständischen Reisebüros hat sich nun auch der erste Vertreter der Säule B (Kettenreisebüros) gemeldet: LCC-Geschäftsführer Markus Orth.
In seiner Begründung für die Kandidatur geht es darum, dass die Reisewirtschaft „an einem Wendepunkt“ stehe: „Geopolitische und klimatische Veränderungen, neue Technologien, veränderte Kundenbedürfnisse und eine wachsende Bürokratie fordern uns wie selten zuvor heraus. Umso wichtiger ist es, dass wir die Rahmenbedingungen für unsere Branche aktiv gestalten – mit klarer Haltung und einer starken Stimme für den Mittelstand“, so Markus Orth in seinem Statement zur Kandidatur.
Seine Leitlinien definiert er folgendermaßen:
- Menschen und Berufsbilder stärken: Personalentwicklung gehört ganz oben auf die Agenda. Wir müssen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern, ihnen Perspektiven bieten und gleichzeitig das Berufsbild im Reisevertrieb modernisieren und attraktiver machen – insbesondere für den Nachwuchs.
- Verantwortung übernehmen: Ein Reisevertrieb, der klassische Beratung mit digitalen Services verbindet und Künstliche Intelligenz als Chance begreift.
- Geschäftsreise stärken: Die Geschäftsreise ist das Rückgrat unserer Branche – und derzeit deutlich unterrepräsentiert. Sie muss wieder mehr Gewicht bekommen, im engen Schulterschluss mit VDR und BTW.
- Nachhaltigkeit neu denken: Klimatische Veränderungen erfordern ernst gemeintes Handeln – ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Nachhaltigkeit funktioniert jedoch nur, wenn wir den Kunden verstehen und auf sein Verhalten eingehen. Eine einseitige Fokussierung auf Produzenten ist nur ein Teil der Lösung.
- Faire Rahmenbedingungen schaffen: Die Sicherheit der Pauschalreise bewahren, Kundengelder verlässlich absichern und Reisebüros nicht durch zusätzliche Pflichten und Haftungsrisiken belasten.
- Bürokratie abbauen: Weniger staatlicher Eingriff, mehr Freiheit für den Unternehmer. Reisevertriebe brauchen Gestaltungsräume statt Überregulierung – damit Unternehmertum und Eigenverantwortung wieder im Mittelpunkt stehen.
- Sachlich und ausgewogen kommunizieren: Ich setze auf eine klare, faktenbasierte und lösungsorientierte Kommunikation – im Sinne unserer Branche und ihrer Glaubwürdigkeit.
Komplette Kandidatenliste ab 12. September
Interssenten für eines der 15 Ehremämter können noch bis 11. September ihre Bewerbung für einen der Vorstandsposten einreichen. Ob sie sofort öffentlich wird, entscheiden sie selbst. Der DRV selbst geht erst am 12. September in die Öffentlichkeit und präsentiert dann auf seiner Website alle Kandidaten und ihr Statement zur Kandidatur.
Für größte Spannung sorgt die Frage, wer gegen Marija Linnhoff um das Amt des Präsidenten antritt. Dem Vernehmen nach gibt es einen Bewerber. Er oder sie ist bislang jedoch noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen. (mg)