Dynamisches Hotelgeschäft: Der Frust wechselnder Preise

Die Entwicklung ist für Reisevermittler genauso nervig wie für Veranstalter. Aber umdrehen lässt… 

Die Entwicklung ist für Reisevermittler genauso nervig wie für Veranstalter. Aber umdrehen lässt sich der Trend nicht: Das Hotelgeschäft wird in Bezug auf Auslastung und Preise immer dynamischer. Und damit auch unberechenbarer.

Besonders schwer wiegt das in Zeiten, in denen sich die Hoteliers bei den Preisen offenbar einig sind wie nie zuvor: Es ging (und geht) massiv nach oben. „Es ist mitunter obskur, was da aufgerufen wird“, hieß es zuletzt auf diversen Vertriebstagungen etwa mit Blick auf die Hochsaison in der Türkei.

Eine der Folgen: Familien mit ein oder zwei Kindern verreisen in diesem Jahr häufig nicht mehr die klassischen zwei Wochen, sondern verkürzen ihre Hauptferien auf vier bis neun Nächte, so das Ergebnis einer aktuellen You-Gov-Studie. Und das gilt nicht nur für die Türkei, sondern auch für Ziele wie Griechenland, Spanien und Italien.

Und wenn sie sich beraten lassen, ist Zeitdruck angesagt: Denn Angebote, die am Donnerstag angelegt werden, können schon am Montag preislich völlig überholt sein.

Hotellerie als „Verkäufermarkt“

„Wir haben ein schwieriges Marktumfeld“, gestand denn auch Steffen Boehnke, Leiter TUI Produkt-Management Sun & Beach, während eines Vortrags auf der Jahrestagung der Reisebüro-Kooperation TUI Travel Star im Mai auf Kos. So gebe es in bestimmten Regionen beziehungsweise Segmenten anders als früher inzwischen einen „Verkäufermarkt“. Das heißt: Die Hoteliers sagen, wo es lang geht – und nicht der Vertriebs- oder Veranstalterpartner.

Hinzu käme in vielen Fällen neben den „überdurchschnittlichen Preiserhöhungen“ und den oftmals starken Preisschwankungen speziell bei City-Hotels ein zunehmendes Direktgeschäft inklusive Preis- und Konditionenvorteilen sowie Einschränkungen bei Zimmertypen und Verfügbarkeiten. Damit nicht genug würden die Veranstalter einen „Shift“ von statischen zu dynamischen Preisen beobachten, so Steffen Boehnke.

Hauptgrund dafür sei die rasante technische Entwicklung der Vertriebssysteme – verbunden mit einer veränderten Vertriebsstrategie vieler Hotels. Es gebe immer mehr Ketten und Häuser, die nicht mehr bereit seien, den klassischen Weg zu gehen und langfristige Verträge mit Veranstaltern abzuschließen, so Boehnke während seines Vortrags im Grecotel Luxme Kos. 

Wie TUI auf diese Herausforderungen reagiert, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von touristik aktuell (ta 10/2025). Diese kann auch als E-Paper aufgerufen werden.