Die 100-Milliliter-Regel für Flüssigkeiten im Handgepäck auf Flugreisen könnte demnächst endgültig…
Die 100-Milliliter-Regel für Flüssigkeiten im Handgepäck auf Flugreisen könnte demnächst endgültig Geschichte sein. Die EU-Kommission plant, bei Kontrollen mit neuen CT-Scannern die Vorgabe aufzuheben. Das neue System sei in Rom und Mailand erprobt worden. Einer Zulassung in den nächsten Tagen stehe nichts mehr im Wege, berichtet unter anderem die ARD aus Brüssel. Ab wann dann die neuen Regeln genau gelten sollen, sei aber noch unklar.
Die vor fast 20 Jahren aus Sicherheitsgründen eingeführte Regelung sieht vor, im Handgepäck ausschließlich Behälter von maximal 100 Milliliter an Bord zu nehmen. Diese müssen außerdem in einem wiederverschließbaren Plastikbeutel verstaut werden, der nicht mehr als ein Liter fasst – eine für Fluggäste aufwendige und nervige Vorgabe, besonders, wenn sie nur mit Handgepäck reisen. Ausgenommen davon sind lediglich Medikamente und flüssige Babynahrung.
Hin und Her bei der EU-Kommission
Im vergangenen Jahr wurde die Vorgabe zeitweilig abgemildert und die Flüssigkeitsgrenze für Kontrollspuren mit CT-Scanner auf 330 Milliliter erhöht. Aufgrund von Mängeln bei gewissen Baureihen eines Herstellers machte die EU-Kommission dies aber rückgängig und ordnete eine Überprüfung aller Geräte an.
In Deutschland sind die modernen Detektoren bereits an mehreren Flughäfen im Einsatz, etwa in Frankfurt, München und Berlin. Der Flughafen Köln/Bonn plant, seine Kontrollstellen bis Mitte 2026 vollständig mit CT-Scannern auszurüsten.
Flughafenverband: Lob und Kritik
Der Flughafenverband ADV begrüßt die geplante Abschaffung der 100-Milliliter-Grenze. Dies sei „ein großer Schritt für mehr Komfort und schnellere Abläufe an Flughäfen“, lobt Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Zugleich fordert der Verband eine Reform des EU-Zertifizierungsverfahrens. Es sei „zu langsam, schwer nachvollziehbar und bremse die Einführung moderner Technik“. So habe die Zulassung eines ersten Geräts über ein Jahr gedauert. „Unsere Flughäfen sind bereit. Sie wollen moderne Sicherheitslösungen einsetzen. Aber dafür brauchen sie klare und faire Regeln auf EU-Ebene“, so Beisel. (rie)