Seit längerem kämpft Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi gegen den Overtourism und seine…
Seit längerem kämpft Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi gegen den Overtourism und seine negativen Auswirkungen. Bereits in seiner Neujahrsansprache hatte er angekündigt, große Kreuzfahrtschiffe nicht mehr anlegen zu lassen. Ein entsprechender Erlass vom 9. Juli, der Kreuzfahrtschiffen mit mehr als 450 Passagieren die Einfahrt in den Hafen von Nizza untersagte und die Anzahl großer Schiffe in der nahegelegenen Bucht von Villefranche-sur-Mer auf 65 pro Jahr begrenzen wollte, wurde jetzt jedoch vom zuständigen Verwaltungsgericht aufgehoben.
Laut den Richtern ist ein Bürgermeister nicht befugt, solche Maßnahmen zu erlassen. Zuständig sei einzig der Präfekt des Departements Alpes-Maritimes, der im Rahmen seiner Polizeigewalt über die Wasserfläche die Ein- und Ausfahrten sowie die Bewegungen der Schiffe organisieren könne, heißt es. Der Erlass gefährde zudem die Bewegungsfreiheit der Passagiere sowie die Handels- und Gewerbefreiheit der Betreiber von Kreuzfahrtschiffen.
Erst vor Kurzem hatte Estrosi für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt: In einem Gummiboot der Hafenpolizei hatte er sich der Voyager of the Seas entgegengestellt, musste dann jedoch unverrichteter Dinge an Land zurückkehren. Medienberichten zufolge war das Schiff mit 3.100 Passagieren auf dem Weg von Barcelona nach Civitavecchia und setzte seine Fahrt nach einem 13-stündigen Aufenthalt im Hafen von Nizza fort.
Estrosi begründet sein Engagement mit dem Schutz der Umwelt und der Bevölkerung und kündigte an, weiter für eine Beschränkung zu kämpfen. (uf)