Studie: Deutsche Urlauber achten auf Sicherheit und Kosten

Wirkt sich die politische Lage in Urlaubsländern auf das aktuelle Buchungs- und Reiseverhalten der… 

Wirkt sich die politische Lage in Urlaubsländern auf das aktuelle Buchungs- und Reiseverhalten der Bundesbürger aus? Ja, sagen 45 Prozent der Teilnehmer einer You Gov-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). 

Damit ist das Thema für die Bürger in Deutschland neben steigenden Reisekosten (54 Prozent) besonders wichtig bei der Urlaubsplanung. Insbesondere bei Familien sind diese Kosten- und Sicherheitsbedürfnisse überdurchschnittlich ausgeprägt. 

Der politische Neuanfang nach der Bundestagswahl, globale Krisen und Innovation – diese drei Themen stehen im Fokus des aktuellen 26. Tourismusgipfels in Berlin. Im Vorfeld hat You Gov 2.020 Konsumenten unter anderem befragt, ob und wie sich diese drei Themen auf ihr Reiseverhalten auswirken. 

Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sowie das Infrastruktursondervermögen lassen auf eine Reihe von Maßnahmen hoffen, die die Lage der Tourismusbranche wie auch das Reiseerlebnis für die Gäste verbessern könnten, heißt es von den Verfassern der Studie. Fast zwei Drittel der Befragten sehen einen möglichen direkten Effekt der Regierungsmaßnahmen auf ihr Freizeit- und Reiseverhalten. So hoffen jeweils 26 Prozent auf die geplanten niedrigeren Gebühren und Steuern im Luftverkehr sowie auf Investitionen in den Schienenverkehr. 

Fernreise-Trend: Asien statt Amerika

Laut der Studie plant mehr als die Hälfte der Befragten in diesem Jahr mindestens eine Reise ins europäische Ausland oder nach Nordafrika. Und jeder zweite Deutsche verreist 2025 mindestens einmal innerdeutsch. Fernreisen in Richtung Osten unternehmen rund sieben Prozent, den amerikanischen Kontinent bereisen fünf Prozent. Einschätzungen aus Reihen der Tourismuswirtschaft zeigten eine Verschiebung von Amerika in Richtung Asien, so die Macher der Studie. 17 Prozent verreisen in diesem Jahr gar nicht. 

Viele Familien verkürzen ihren Urlaub

Bei der Länge der Urlaube zeigt sich insgesamt, dass der Haupturlaub von Familien mit ein oder zwei Kindern häufig nicht mehr die klassischen zwei Wochen dauert. Die meisten der befragten Familien verbringen in diesem Jahr vier bis neun Nächte in ihren Hauptferien.

Ein Fünftel der Befragten gab zudem an, insgesamt weniger Geld für Reisen auszugeben als ein Jahr zuvor. Dies gehe einher mit dem Fakt, dass ähnlich viele in diesem Jahr seltener reisen als 2024, heißt es von You Gov. 

Aber nicht alle Verbraucher wollen oder müssen sparen: Rund jeder Zehnte verreist in diesem Jahr häufiger und/oder gibt insgesamt mehr Geld für seine Reisen aus, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Dies gelte insbesondere für Haushalte mit mehr als 4.000 Euro Netto-Haushaltseinkommen. Und: Fast die Hälfte der Menschen (44 Prozent) verändere ihr Reiseverhalten gegenüber 2024 nicht wesentlich. (ck)