Südafrika: Reisemesse Indaba öffnet mit großen Zielen

Am Dienstag ist in Durban an der Ostküste von Südafrika die traditionelle Reisemesse Indaba… 

Am Dienstag ist in Durban an der Ostküste von Südafrika die traditionelle Reisemesse Indaba gestartet. Das Branchentreffen bringt rund 1.300 Aussteller – knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahr – und 1.200 Einkäufer aus mehr als 55 Ländern zusammen.

Mit Teilnehmern aus 27 afrikanischen Staaten, darunter erstmals auch aus dem Tschad, St. Helena und Burkina Faso, unterstreicht die Fachmesse ihren panafrikanischen Charakter, wie die südafrikanische Tourismusministerin Patricia de Lille in ihrer Eröffnungsrede hervorhob. Neben den verschiedenen Anstrengungen, die afrikanischen Reisemärkte stärker zu konsolidieren, hatte de Lille weitere ambitionierte Wachstumspläne für die kommenden Jahre im Gepäck.

Reisewirtschaft fast auf Vor-Corona-Niveau

Insgesamt will sie bis 2029 den Beitrag der Reisewirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt der Regenbogennation von 8,8 auf 10 Prozent steigern. Das könnte gelingen; der Tourismus in Südafrika zeigte zuletzt deutliche Erholungszeichen. Bis auf 96 Prozent gemessen am Vor-Corona-Volumen sei der Markt bereits wieder angewachsen, sagte de Lille.

8,9 Millionen internationale Gäste habe das Land am Kap im vergangenen Jahr begrüßt – ein Zuwachs von rund fünf Prozent gegenüber 2023. Den Großteil der Besucher stellt der afrikanische Kontinent mit knapp unter sieben Millionen Touristen. Aus Europa reisten 1,2 Millionen an. Wichtigster Quellmarkt hier war Großbritannien mit 349.000, gefolgt von Deutschland mit 254.000 Besuchern – ein Anstieg aus der Bundesrepublik um vier Prozent.

Mit 2,6 Millionen Einreisen im ersten Quartal dieses Jahres liegen die touristischen Einreisezahlen mit fast sechs Prozent über dem Vergleichszeitraum in 2024.

So will Südafrika den Tourismus weiter ausbauen

Mehr Gäste – das will Südafrika mittels mehrerer Maßnahmen stemmen. Auf de Lilles To-do-Liste steht die Optimierung des Visa-Systems sowie der Ausbau der Flug-Konnektivität. „Open Skies“ in Afrika, nach dem Schengen-Vorbild in der EU, sind ihr Wunsch.

Das zuständige Ministerium finalisiere nach de Lilles Angaben derzeit außerdem einen Fünf-Jahres-Plan zur Steigerung der Beschäftigten im Tourismussektor von derzeit 1,8 Millionen auf 2,5 Millionen Arbeitsplätze.

All das soll helfen, die Zahl der internationalen Gäste um eine Million zu pushen – von 2,8 Millionen in 2024 auf 3,8 Millionen binnen fünf Jahren. Auf Unterstützung setzt de Lille dabei vor allem aus der Privatwirtschaft.

Die Indaba läuft noch bis Donnerstag. Parallel dazu findet in Südafrika das Treffen der touristischen Arbeitsgruppe im Rahmen des G20-Gipfels statt, was nach des Lilles Ansicht die zentrale Rolle des südafrikanischen Tourismus im globalen Dialog unterstreicht.