Tarifverhandlungen: Verdi kommt DRV-T entgegen

Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der Tarifgemeinschaft des Deutschen Reiseverbands… 

Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der Tarifgemeinschaft des Deutschen Reiseverbands (DRV-T) endete am Mittwoch einmal mehr ohne Ergebnis. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilt, sei man den Arbeitgebern in Berlin „deutlich“ entgegengekommen. Man habe unter anderem eine Einmalzahlung von 1.000 Euro als Kompensation für den Zeitraum ohne weitere Erhöhungen seit Januar 2024 sowie eine Erhöhung aller Entgelte in einer ersten Stufe um einen Fixbetrag von 200 Euro, bezogen auf die aktuellen Gehälter, gefordert. In einer zweiten Stufe soll dann eine Erhöhung ab dem 1. Januar 2026 um drei Prozent umgesetzt werden. Die Laufzeit ist bis zum 30. Juni 2026 geplant.

„Wir haben mit unserem Angebot gezeigt, dass wir uns für einen Abschluss bewegen wollen“, sagt Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle. Klar sei aber auch, „dass es keinen Abschluss um jeden Preis geben wird. Am Ende müssen die tariflichen Gehälter nicht nur gerade so zum Leben reichen, sondern sie müssen die Qualifikation, das Können, die Belastung und die Leistung der Beschäftigten in der Branche wertschätzend widerspiegeln“.

Seit April dieses Jahres versuchen Verdi und die DRV-T, sich auf einen neuen Flächentarifvertrag für die Reisebranche zu einigen. Verdi war mit der Forderung nach einer Erhöhung der Gehälter um 19,5 Prozent, mindestens aber 550 Euro brutto, in die Gespräche gegangen. Laut Verdi sieht das letzte Angebot der DRV-T lediglich eine Erhöhung der aktuell gezahlten Gehälter um 2,5 Prozent, mindestens aber 100 Euro zum 1. September 2025 vor, sowie weitere zwei Prozent für den Veranstalterbereich und ein Prozent für den Reisebüro-Bereich ab dem 1. Juli 2026. Darüber hinaus soll es eine erfolgsabhängige Zulage in Höhe von drei Prozent für im Verkauf tätige Beschäftigte bei einer Laufzeit bis zum 31. Mai 2027 geben.

Protestaktion auf DRV-Sommerfest

Vor dem Hintergrund der zähen Verhandlungen haben Verdi-Mitglieder von der Dertour Group und Sonja Austermühle das Sommerfest des Deutschen Reiseverbandes am Mittwochabend zu Protesten genutzt. Um auf die Gehaltssituation der Beschäftigten aufmerksam zu machen, verteilten sie Flyer mit einem Quiz zu den aktuellen Gehältern

Die Gespräche werden am 27. Juni digital fortgesetzt.