TUI Travel Star: „Angekommen unter dem TUI-Dach“

Gut eineinhalb Jahre nach der Trennung von RTK und dem damit verbundenen Ausstieg aus der QTA sieht… 

Gut eineinhalb Jahre nach der Trennung von RTK und dem damit verbundenen Ausstieg aus der QTA sieht sich die Reisebüro-Kooperation TUI Travel Star gut aufgestellt. „Wir standen vor großen Herausforderungen, aber wir haben die Chance genutzt und viele unserer Projekte vorangebracht und umgesetzt“, so Geschäftsführer Klaus Willmsmeier während der Jahrestagung zum 25. Jubiläum des Verbundes am vergangenen Wochenende im Grecotel Imperial auf Kos.

Die Botschaft des TTS-Chefs: „Wir sind angekommen unter dem TUI-Dach – wir sind die TUI-Kooperation“. Das heiße jedoch nicht, dass alle Aufgaben erledigt seien. Noch nicht am Ziel sei man unter anderem bei der Technik. „Da dauert vieles dann doch länger, als man denkt“, gestand Wilmsmeier und zitierte einen unbekannten Autor: „Wenn man den Tod bei der IT bestellt, lebt man zwei Jahre länger.“

TTS-Büros können bei der Technik wählen

Die zeitlichen Verzögerungen bei einigen Themen hätten auch damit zu tun, dass man nicht TUI-Franchise kopieren, sondern „einen eigenen Weg“ gehen wolle. Dazu gehöre, sich technologisch „so breit aufzustellen, dass alle Mitgliedsbüros ein passendes Angebot finden“, verwies Wilmsmeier unter anderem auf die Zusammenarbeit mit Anbietern und Tools wie Amadeus, Schmetterling Technology (Neo/Argus), Bosys, My Jack, E-Confirm, Paxconnect und Eniyan sowie neue und verbesserte Formen der internen Kommunikation.

Ein Sonderlob hatte der TTS-Chef, der vor zweieinhalb Jahren das Ruder von Oliver Grimsehl übernahm, für die Unterstützung aus dem Hause TUI parat. Partner wie TUI Retail (Technik), TLT-Service (Buchhaltung) und TLT-Urlaubsreisen (Sammelagentur als Ersatz zu RTK) hätten nach dem Abschied von RTK sehr schnell und professionell entstandene Lücken geschlossen. Das Ergebnis sei ein nahezu reibungsloser Übergang gewesen, der im Touristikjahr 2023/24 zu einem neuen Rekordergebnis von 550 Millionen Euro Umsatz geführt habe.

Mitgliederzahl soll mittelfristig steigen

Damit konnte das Vorjahresergebnis um rund zehn Millionen Euro gesteigert werden – bei einer fast stabilen Mitgliederzahl: 21 Abgängen standen 11 Zugänge gegenüber. Insgesamt gehörten damit Anfang des Jahres 294 Reisebüros zur Kooperation, dabei soll es aber nicht bleiben: „Wenn wir das Thema Technik vorangebracht haben, werden wir auch wieder in die Akquise gehen“, kündigte Willmsmeier vor den rund 280 Teilnehmern der Tagung an.

Ein zum Teil kritisches Fazit zogen beim Blick auf den neuen TTS-Gesellschafter TUI die Reisebüro-Beiräte Guido Riedel (TTS-Reisebüro RB Reisen) und Murat Kar (TTS-Reisecenter Stuttgart). So sei es leider „nicht geglückt“, gemeinsam mit TUI eine Beteiligungsgesellschaft zu gründen – obwohl 98 Prozent der Mitglieder dafür gestimmt hatten, Mitgesellschafter bei TUI Travel Star zu werden.

„Wir sind sexy – und wir sind wow“

Grund: Die finanziellen Forderungen von TUI seien einfach zu hoch gewesen, berichtete Riedel im Gespräch mit touristik aktuell. Ob dies nun eine verpasste Chance war oder nicht, werde die Zukunft zeigen. Ganz geschlossen ist die Tür aus Sicht des Reisebüro-Beirats aber noch nicht: „Wir würden die Gespräche sofort fortsetzen, wenn es ein akzeptables Angebot von TUI gibt“, so Guido Riedel und ergänzte: „Wir sind sexy, wir sind wow. Und diesen Marktwert haben wir uns selbst erarbeitet.“

Fotos von der Jahrestagung finden Sie in der Rubrik „Bildergalerie“ auf dieser Homepage.