Vor einigen Wochen noch waren die Sorgen der USA-Touristiker größer, nun scheint sich die Lage zu…
Vor einigen Wochen noch waren die Sorgen der USA-Touristiker größer, nun scheint sich die Lage zu entspannen: Trotz der umstrittenen Politik von Präsident Donald Trump erhält das wichtigste Fernreiseziel der Deutschen wieder mehr Zuspruch.
Dies zeigen zumindest die jüngsten Zahlen des National Travel and Tourism Office (NTTO). Während im März das Minus im deutschen Markt mit mehr als 28 Prozent überdurchschnittlich war, lagen die Ankünfte im April nach NTTO-Angaben fast 15 Prozent über dem Vorjahr. Auch von touristik aktuell befragte Reiseveranstalter wie CRD Touristik oder Explorer berichten von Zuwächsen in jüngster Zeit.
An der Einreise hat sich „nichts geändert“
Nicht zuletzt deshalb geht das Visit USA Committee (Vusa) in Deutschland davon aus, dass der „Trump-Effekt“ ähnlich wie bei der ersten Präsidentschaft „eine begrenzte Lebensdauer hat“, wie Vusa-Präsidentin Susanne Schmitt es im ta-Gespräch formuliert. „Eine Hauptursache hierfür liegt in der großen Verunsicherung zum Thema Einreise, die durch intensive und teilweise voreingenommene Berichterstattung befeuert wurde“, verweist sie auf einzelne Fälle von Inhaftierungen und Abschiebungen von Reisenden, die für Schlagzeilen gesorgt hatten. Tatsächlich habe sich aber an den Einreisebestimmungen „so gut wie nichts geändert“.
Die meisten Reiseveranstalter zeigen sich aber auch deshalb relativ entspannt, weil durch die generell lange Vorausbuchungszeit für Nordamerika-Reisen das Gros des diesjährigen Geschäfts längst im Kasten ist. „Es sind 80 Prozent der prognostizierten Reisen schon gebucht“, sagt Canusa-Chef und Vusa-Vize Tilo Krause-Dünow, der ähnlich wie Mitbewerber für dieses Jahr mit einem stabilen Ergebnis rechnet.
Kanada belebt derzeit das Geschäft
Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Beliebtheit des Nachbarn Kanada ist parallel zur Zurückhaltung in Sachen USA rapide gestiegen, was nicht nur bei den Spezialisten für Belebung sorgt, sondern auch bei großen Veranstaltern wie Dertour und TUI. Gleichwohl sehen sie keine Veranlassung, dort über untersaisonale Anpassungen hinaus mehr Kapazitäten einzukaufen.
Auch das Reiseland Kanada selbst sieht keinen Handlungsbedarf. Zwar sehe man die Situation in den USA durchaus als „zusätzliche Chance, die Aktivitäten in Deutschland und anderen internationalen Märkten zu verstärken“, so Barbara Ackermann, Deutschland-Chefin von Destination Canada, im ta-Interview. „Aber wir werden jetzt nicht grundsätzlich unsere Strategie ändern.“ Kanada genieße von jeher den Ruf, freundlich, tolerant und einladend zu sein. Daher konzentrierten sich die Tourismuswerber „weiterhin auf die Märkte, in denen die Marke Kanada stark ist“.
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