Der Verband Unabhängiger Selbstständiger Reisebüros (VUSR) will sich künftig deutlich breiter…
Der Verband Unabhängiger Selbstständiger Reisebüros (VUSR) will sich künftig deutlich breiter aufstellen. Bei einer Mitgliederversammlung am Freitag in Düsseldorf stimmten die Mitglieder einstimmig bei zwei Enthaltungen für die Öffnung des Verbandes. Künftig erhalten damit neben Reisebüros auch Veranstalter, touristische Kooperationen, Airlines, Flughäfen und weitere Partner des Outgoing-Tourismus ein Stimmrecht, wie der VUSR mitteilt.
„Geschlossenes und marktorientiertes Bündnis“
Damit entstehe „erstmals ein geschlossenes und marktorientiertes Bündnis im deutschen Outgoing-Sektor“. Dies umfasse Veranstalter wie TUI, Bentour, Vtours und LMX ebenso wie Reisebüro-Kooperationen, darunter DTPS, Best-Reisen und Alpha Reisebüro Partner oder den mobilen Vertriebsspezialisten Solamento. Zuvor war bereits beschlossen worden, dass der Verband vom bisherigen Sitz in Iserlohn nach Berlin umzieht.
„Wir geben dem Outgoing-Tourismus jetzt eine starke Stimme“, unterstreicht VUSR-Vorsitzende Marija Linnhoff. „Wir stehen für rund drei Millionen Arbeitsplätze und warten nicht mehr darauf, dass andere für uns sprechen. Wir sprechen jetzt selbst – laut, geschlossen, entschlossen.“
Mit der Öffnung will der VUSR eine Konkurrenz zum führenden Branchenverband DRV aufbauen. VUSR-Chefin Linnhoff war zur Wahl des neuen Verbandspräsidenten angetreten, erlitt aber eine Niederlage.
Diskussionsforum am Samstag
Nach dem internen Mitgliedertreffen am Freitag findet am Samstag am Düsseldorfer Flughafen eine Diskussionsveranstaltung des VUSR statt. Angekündigt haben sich zahlreiche Vertreter aus Touristik und Politik, unter anderem Dertour-Chef Christoph Debus, TUI-Manager Thomas Ellerbeck und der CDU-Fraktionschef im nordrhein-westfälischen Landtag, Thorsten Schick. Mit DRV-Ehrenpräsident Klaus Laepple ist ein „Zwiegespräch“ geplant.
Weitere Themen werden die Pauschalreiserichtlinie und Beratungspflichten von Reisebüros sein. Dazu wird es Ausführungen von Rechtsanwalt Roosbeh Karimi von der Kanzlei Karimi Legal in Berlin geben. Zum Thema Beratungs- und Hinweispflicht im hatte es im Zusammenhang mit der FTI-Pleite zuletzt hitzige Diskussionen gegeben. Hintergrund sind mehrere Gerichtsverfahren gegen Reisebüros.