FTI-Insolvenz: Das Problem mit Gästen im Zielgebiet

Mit offiziellen Schreiben des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) soll FTI-Kunden im Zielgebiet… 

Mit offiziellen Schreiben des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) soll FTI-Kunden im Zielgebiet geholfen werden, damit sie nach der Insolvenz des drittgrößten Reiseveranstalters im Land nicht ein zweites Mal von den Hoteliers zur Kasse gebeten werden. Denn sollte FTI das Hotel noch nicht bezahlt haben, erfolgt die Zahlung über den DRSF. Und der hat genügend Geld im Topf, um die Kosten auch tatsächlich zu begleichen.

TUI: Schreiben für Hoteliers

So manche Hoteliers trauen der Sache jedoch nicht oder fürchten, lange ihrem Geld hinterherlaufen zu müssen. Entsprechend steigt der Druck auf manche Urlauber. TUI will nun zumindest zum Teil für Abhilfe sorgen: In Destinationen wie Spanien, Türkei, Griechenland und Ägypten steht das Management inzwischen im Austausch mit vielen Hoteliers und lokalen Behörden, um den Kunden Rücken zu stärken.

In vielen Fällen gibt es sogar parallel zur Info des DRSF ein Schreiben von TUI, dass dem Hotelier die Kostenübernahme durch TUI garantiert. Der Konzern holt sich das Geld anschließend vom DRSF zurück.

Vor allem TUI und Dertour vor Ort aktiv

Auch die Dertour Group versucht, so gut es geht in den Zielen zu helfen. Das ist bei der Fülle der betroffenen Kunden, etwa in Ägypten, allerdings zum Teil eine Herkulesaufgabe. So hat der DRSF bislang die Verantwortung verteilt – wie die Sortierung zustande kommt, ist nicht bekannt: Dertour kümmert sich um Kunden in der Türkei, in Ägypten, Thailand, Sri Lanka, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Panama und auf den Kanaren. TUI übernimmt die Betreuung von FTI-Kunden auf den Balearen, in Griechenland, auf den Malediven, in Mexiko, Kuba und in der Dominikanischen Republik vor Ort. Wie es mit den anderen Zielen aussieht, ist nicht bekannt..

Grundsätzlich geht es beim Engagement von Dertour, TUI und anderen Veranstaltern darum, auch ohne speziellen Auftrag durch den DRSF den Ruf der Pauschalreise zu retten. „Die Insolvenz von FTI hat schwerwiegende Auswirkungen für viele Gäste, Hoteliers und Reisebüros. Unser gesamtes Team prüft derzeit Möglichkeiten, unsere Hotelpartner und Reisende zu unterstützen“, sagt Sebastian Ebel, CEO der TUI Group. In Gesprächen mit dem türkischen Tourismusminister und Hoteliers habe er sich „einen guten Überblick“ verschaffen können, „wie wir alternative und neue Reisemöglichkeiten aufsetzen können – im Sinne der Gäste und der Partner in den Regionen“.

David Schelp, CEO Markets & Airlines bei TUI, ist im persönlichen Austausch mit Verantwortlichen in Ägypten, während Peter Krueger, CEO von Holiday Experiences, Gespräche mit der Tourismusministerin auf Fuerteventura und lokalen Hoteliers geführt hat. Andere Mitarbeiter aus dem Management sind unter anderem in Griechenland und den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv.   

Was wird mit Reisen ab 11. Juni?

Davon abgesehen wartet die Branche dringend darauf, wie es mit Reisen nach dem 10. Juni weitergeht. Bis dahin wurden alle Reisen durch den Insolvenzverwalter von FTI abgesagt.

Sein Ziel ist es, alle gebuchten Reisen ab 1. Juli durchzuführen. Gerüchte, dass die Dertour Group Interesse habe, diese Buchungen zu übernehmen, wurden von dem Konzern bislang weder bestätigt noch dementiert.

Die Ausgangslage dafür ist bei den Dimensionen der FTI-Pleite nicht einfach. Immerhin würden ab diesem Datum die Restzahlungen der FTI-Buchungen an den Veranstalter fließen, der die Reisen übernimmt. Die Anzahlung müsste er dann beim DRSF einfordern.

Einen Überblick zu allen News und Hintergründen zur Insolvenz von FTI sowie einen ausführlichen Überblick über Alternativangebote anderer Veranstalter finden Sie unter www.touristik-aktuell.de/fti.